Zwei EGF-Schüler auf der Modellierungswoche

Nach den großen Erfolgen unser Schüler beim Tag der Mathematik im März 2019 erhielten drei unser Schüler, nämlich Thomas Kornalik, Joon Kim und Fabian Schramm, eine Einladung zur einer Modellierungswoche – veranstaltet vom Zentrum für Mathematik.

 

Unsere drei Schüler haben am 16.3.2019 zusammen mit Daniel Seidel den Teamwettbewerb gewonnen und im Einzelwettbewerb ebenfalls vordere Plätze belegt: Joon den 5. Platz, Thomas den 10. Platz und Fabian den 13. Platz. Thomas konnte die Einladung nicht annehmen, Fabian und Joon waren in Fuldatal dabei. Hier folgt der Bericht über die Veranstaltung:

 

Vom 6-11. Oktober 2019 fand die sogenannte "Modellierungswoche" in Fuldatal, bei Kassel, statt. Zu dieser Veranstaltung wurden 40 Schüler aus Deutschland, darunter auch Joon und ich, eingeladen, die im Frühjahr 2019 erfolgreich beim Tag der Mathematik teilgenommen hatten. Im Allgemeinen ging es darum eine alltägliche Problemstellung aus Industrie, Technik oder Wirtschaft mit Hilfe mathematischer Methoden zu lösen, wobei es zu dieser Sorte von komplexen Problemen keine konkreten Lösungswege und exakten Lösungen gibt. Stattdessen versuchten wir die Probleme durch Modelle bzw. Simulation zu begreifen und darzustellen. Nachdem wir unsere 2 Wunschthemen angegeben hatten, wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Um vorzeitige Gruppenbildung zu vermeiden, wurde darauf geachtet, dass möglichst immer nur ein Schüler pro Schule in eines der 9 vorgestellten Projekte eingeteilt wurde. So beschäftige sich Joon während der Woche mit dem Thema „Erdbeben“ und ich mit dem Thema „Reißverschlussverfahren im Verkehr“. In diesen Gruppen arbeiteten wir nun täglich von 9-12 und von 13-18 Uhr. Am letzten Abend mussten einige Gruppen außerdem noch „Überstunden“ machen.

 

Hier Joons Tätigkeitszusammenfassung:
"Das Projekt von meiner Gruppe „Erdbebenprognose“ sah vor, mit den gegebenen Daten von ca. 3000 bisherigen Erdbeben durch statistische Analyse möglichst genaue Voraussagen über zukünftige Erdbeben zu treffen. Dies soll für den Bau von erdbebensicheren Gebäuden genutzt werden, um die Wahrscheinlichkeit eines Erbebens mit einer gewissen Stärke und somit die Einsturzgefahr des Gebäudes in einem gegeben Zeitintervall zu berechnen. Als Arbeitsprodukt haben wir ein Programm entwickelt, in welches der Standort und das Zeitintervall (z.B. 10 Jahre) eingegeben werden kann und die möglichen Erdbebenstärken mit der jeweiligen Auftrittswahrscheinlichkeit in diesem Zeitabschnitt ausgegeben wird."

 

Meine Gruppe nahm währenddessen das Einfädelsystem auf deutschen Autobahnen unter die Lupe. Da beim Einfädeln von zwei auf eine Spur häufig Stau entsteht, stellte sich uns die Frage, ob das momentan angewandte Reißverschlussverfahren auch wirklich effizient ist. Wir entwickelten neue Regelungsmodelle für das Einfädeln und verglichen diese mit Hilfe einer selbst programmierten BlueJ Simulation. So erhielten wir erste Tendenzen in der Effizienz der verschiedenen Einfädelungssysteme.

 

Als die Woche zu Ende ging, hatte jede Gruppen noch viele Ideen ihre jeweilige Lösung zu verbessern. Aber wie im späteren Berufsleben auch, hatten wir ein Zeitlimit und so stellten wir unsere Ergebnisse am letzten Tag den anderen Gruppen vor und hörten auch von deren Problemstellungen und –lösungen. Auch wenn bei der Modellierungswoche die Mathematik im Mittelpunkt stand, hatten wir doch Zeit uns mit den anderen Teilnehmern über ihre Erfahrungen auszutauschen. So legten wir auch regelmäßig Pausen ein, in welchen wir Tischtennis spielten, jonglierten oder versuchten auf der Slackline zu balancieren. Am Donnerstag wurde als Motivation die „Mod-Olympiade“ in diesen drei Disziplinen ausgetragen, wobei der/die Beste aus der Gruppe in einer der drei Disziplinen gegen die anderen Gruppenbesten antrat. Um vor dem taffen Wochenabschluss den Kopf frei zu bekommen, gingen wir am Mittwochvormittag in der nähren Umgebung unserer Unterkunft geocachen.

 

Insgesamt war es schön mit motivierten und mathematisch interessierten Schülern aus anderen Schulen zusammenzuarbeiten und Probleme mit Alltagsbezug auf eine ganz andere Art zu lösen, als man sie aus der Schule kennt. Es war eine sehr lehrreiche und aufregende Erfahrung.

 

Fabian Schramm, Q11